Auch dieses Jahr haben wir mit unserem Krakau-Kurs wieder die - immer noch sichtbaren - Überbleibsel des Nationalsozialismus in Krakau und Auschwitz im Süd-Osten Polens besichtigt, um uns einen Eindruck der unmenschlichen und unverständlichen Menschheitsverbrechen der Nazis zu machen. Unsere Studienfahrt stand, im Unterschied zu den Fahrten der letzten Jahre, nicht nur den Mitschülern und Mitschülerinnen des Krakau-Kurses offen, sondern erstmalig und einmalig auch Lehrern und deren Verwandten. Dieses Angebot war möglich, da unsere Studienfahrt in der ersten Woche der Osterferien stattfand.
Vor der Besichtigung der ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz 1, Birkenau und Płaszow haben wir uns schon während der Krakau-AG im Nachmittagsunterricht mit diesen Themen verstärkt beschäftigt. Trotzdem wirkte der Anblick der Stätten des systematischen Mordes an Juden, Sinti und Roma, Angehörigen der Kirche, Andersdenkenden, Menschen mit Behinderung, Homosexuellen und anderen Menschengruppen, die nicht dem nationalsozialistischen Menschenbild entsprachen, erschreckend.
Natürlich haben wir uns während der Studienfahrt nicht nur mit den Verbrechen des Nationalsozialismus beschäftigt, sondern uns auch die Altstadt Krakaus angesehen. Besonders beeindruckend war der Wawel, der Hügel, der sich in der Altstadt befindet. Während der Stadtführung haben wir auch das erste Mal von der Geschichte des Priesters Maximilian Kolbe gehört, der als Geistlicher im KZ Auschwitz inhaftiert war und sich freiwillig anstatt eines Mitgefangen am 31. Juli 1941 in die „Hungerzelle“ des „Block 11“inhaftieren ließ und dort schließlich auch getötet wurde.
Um besser zu verstehen, wie die jüdische Kultur und Religion aufgebaut sind und wie Juden gelebt haben, haben wir uns in unserem Kurs mit jüdischem Leben und Bräuchen beschäftigt und auch im jüdischen Viertel in Krakau die Synagoge Remu und den angrenzenden Friedhof besichtigt. Das Stadtviertel Kazimierz ist heute bei Besuchern sehr beliebt und auch für seine vielen größeren und kleinen Restaurants bekannt.
Diese Studienfahrt hat unsere Sicht auf die Verbrechen Nazi-Deutschlands verändert und uns für dieses Tema sensibilisiert. Wir konnten auch besonders durch das beeindruckende Zeitzeugengespräch mit der Überlebenden des Krakauer Ghettos Rena Rach erkennen, dass auch die Verbrechen der Nazis nicht zu unverzeihlichem Hass auf Deutsche führen müssen.
Bedanken möchten wir uns bei unseren Sponsoren, die uns durch ihre finanzielle Unterstützung diese Fahrt ermöglicht haben. Unterstützt wurden wir von der Bezirksregierung, vom Rotary Club Detmold und von privaten Sponsoren.
Nike Immig 10b und Simon Stricker, 10b